Mick Pluto
Nun ja – wie alles begann: Nachdem ich die Slade, T-Rex, Sweet oder Gary Glitter Singles mit dem Zentrier-Stern (dieses andere runde Plastik-Käppchen ging mir immer verloren) nicht mehr auf den Dual-Plattenteller legte, begann für mich die LP-Zeit. So verschwand ich als 10-oder 11-Jähriger mehr und mehr in einem Plattenladen in der Nordstraße, der Hanna Music hieß. Die bunten Cover faszinierten mich und auch die langen Musikstücke der damaligen Interpreten beeindruckten mich sehr. Doch nicht nur ich, alle meine Freunde waren damals angefixt von diesen ausführlichen Konzeptalben, man sprach von progressiver Musik. Ständig kam einer mit `ner neuen Scheibe daher, und die vielen neuen Bands pressten schwarzes Vinyl für uns Musiksüchtige. Kaufte ich mir die Fragile von Yes, hatte Helmut auch schon die Tarkus von ELP in den Händen, Freund Willy von der Augustastraße ließ es mit Jimi Hendrix krachen und der Hans-Wilhelm vom TOT Jugendheim hatte mir von seiner tollen Plattensammlung (ich war ja gar nicht neidisch) die neue Thick as a Brick von den Jethro Tull vorgespielt. Can verstand ich damals nicht, Miles Davis lieh ich mir aus der Stadtbücherei, die Musiker quietschten da ganz schön herum, es war wohl die Live Evil LP.
„Textauszug aus dem Booklet“